Moos bei Falten: Wie wirkt das natürliche Mittel bei reifer Haut?
Redaktion, 18. Juni 2021 | AKTUALISIERT AM 08. APRIL 2025
Moos kann mehr als nur den Waldboden bedecken. Die Pflanze ist ein wahres Wundermittel bei Falten.
Falten gehören zum natürlichen Alterungsprozess – doch wer sagt, dass man ihnen nicht entgegenwirken kann? Während chemische Anti-Aging-Wirkstoffe wie Retinol oder Hyaluronsäure in aller Munde sind, entdecken immer mehr Menschen die Kraft der Natur für sich. Ein eher ungewöhnlicher, aber faszinierender Wirkstoff erobert die Beauty-Welt: Moos. Was auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, entpuppt sich als echtes Multitalent für reife Haut. Moos soll die Haut widerstandsfähiger machen, vor Umwelteinflüssen schützen und sogar die Hautstruktur verbessern. Doch wie genau wirkt das grüne Pflänzchen – und steckt wirklich so viel Power in ihm, wie der Beauty-Trend verspricht? In diesem Artikel schauen wir uns an, was Moos in der Hautpflege bewirken kann und ob es sich wirklich als natürliches Anti-Falten-Mittel bewährt.
Mundfalten sind noch lange kein Grund, sich unters Messer zu legen. Das mag zwar die schnellste Lösung bei Falten sein, doch es geht auch natürlicher. Es gibt einige Hausmittel, die sich als wahre Wundermittel bei Fältchen und Linien erwiesen haben.
Moos ist den meisten wohl als unscheinbarer “grüner Teppich” in Wäldern oder als lästiges Unkraut auf der Terrasse bekannt. Dabei nimmt Moos eigentlich eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem ein. In der Natur regulieren Moose unter anderem den Wasserhaushalt. Sie besitzen die Fähigkeit, Wasser zu speichern und bei Hitze und Trockenheit wieder abzugeben. Damit steuern sie z.B. das Mikroklima eines Waldes.
Zudem bieten sie Lebensraum für kleine Lebewesen. In einem Quadratmeter Moos können sich mehrere tausend Tiere aufhalten, die für ein funktionierendes Ökosystem unverzichtbar sind. Moose sind außerdem wahre Klimaschützer, speziell Torfmoose. Diese binden Kohlenstoff, welcher sonst als Kohlenstoffdioxid oder Methan in die Atmosphäre gelangt und den Treibhauseffekt und damit die globale Klimaerwärmung begünstigt. Forscher gehen davon aus, dass rund 30 % des weltweiten Kohlenstoffvorkommens im Boden in Torfmoosen gespeichert sind.
Eine weitere Besonderheit von Moos ist seine Fähigkeit, Schadstoffe herauszufiltern und zu speichern. Sie binden z.B. Schwermetalle oder Feinstaub aus der Umgebung und werden aus diesem Grund extra in schadstoffbelasteten Ballungsgebieten angepflanzt.
Moos ist die älteste und erste Landpflanze des Planeten Erde. Es mag unglaublich klingen, aber Moose existieren bereits seit über 400 Millionen Jahren. Wie das möglich ist? Moose sind extrem anpassungs- und widerstandsfähig. Sie können sich auch unter den schlechtesten Umständen ansiedeln und extreme Wetterbedingungen überleben. Während im Laufe der Jahrmillionen unzählige Lebewesen ausgestorben sind, existieren Moose noch bis heute.
Ihre außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit zeigte sich auch bei der Entdeckung und Entwicklung von Aktiv-Moos. Ursprünglich war eine Forschergruppe im sibirischen Eis auf der Suche nach Mammut-Überresten. Ziel dieser Expedition war es, DNA der Urzeittiere aufzuspüren und damit an der Entwicklung eines Klons zu arbeiten. So wollten die Wissenschaftler mehr über das Aussterben der Mammuts herausfinden. Anstelle von Mammut-DNA stießen die Forscher allerdings auf Moos - seit mehreren hundert oder tausend Jahren gefroren in der meterdicken Eisschicht.
Als das aufgetaute Moos im Labor genauer untersucht wurde, passierte etwas Erstaunliches: Das einst gefrorene Moos begann wieder zu wachsen. Das weckte auch das Interesse zahlreicher Wissenschaftler in der medizinischen und kosmetischen Branche, die die besonderen Eigenschaften von Moos in anderen Bereichen nutzen wollten. Es wurde ein biotechnologisches Herstellungsverfahren entwickelt, mit dem aus dem Moos ein aktiver Wirkstoff extrahiert wird, der für die Anwendung auf der Haut geeignet ist.
Wie wirkt Moos bei Falten?
Die Hautalterung ist genetisch festgelegt und früher oder später zeigen sich die Anzeichen auf jedem Gesicht. Die vorzeitige Hautalterung durch äußere Einflüsse spielt jedoch eine viel größere Rolle. Rund 70 % der Falten entstehen aufgrund von vermeidbaren Schäden durch UV-Strahlung, Nikotinkonsum oder Schadstoffen aus der Umwelt. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut die Fähigkeit, sich schnell zu regenerieren und vor Umwelteinflüssen zu schützen. Ohne den Schutz und die Pflege durch effektive Wirkstoffe, altert die Haut schneller.
Mit dem biotechnologischen Wirkstoff aus Moos können die Besonderheiten von Moos auf die Haut übertragen werden. In vitro Tests haben gezeigt, dass das Moos-Extrakt die Widerstandsfähigkeit der Haut aufrechterhalten kann, indem es die Zellkernvitalität stärkt. Der Stoffaustausch im Inneren der Zelle wird normalisiert und dadurch kann die Regenerationsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Haut an verschiedene Umwelteinflüsse verbessert werden. In Form einer Hautpflege wie der Moossalbeprofitiert nicht nur die Festigkeit der Haut, sondern auch die hauteigene Schutzbarriere und die Hautfeuchtigkeit.
Welche Vorteile hat Moos gegenüber anderen Wirkstoffen?
Die Welt der Anti-Aging-Wirkstoffe ist riesig – von Retinol über Vitamin C bis hin zu Hyaluronsäure. Doch was macht ausgerechnet Moos zu einer so spannenden Alternative oder Ergänzung?
Natürlicher Schutzmechanismus
Moos ist eine der ältesten Pflanzenarten der Welt und hat über Jahrmillionen gelernt, in extremen Bedingungen zu überleben – sei es Trockenheit, starke UV-Strahlung oder Temperaturschwankungen. Diese Anpassungsfähigkeit macht Moos auch für die Hautpflege interessant: Extrakte aus Moos können die Zellstruktur stärken und die Widerstandskraft der Haut gegen Umwelteinflüsse verbessern – etwas, das viele synthetische Wirkstoffe nicht in dieser Form leisten.
Sanfte Pflege
Im Gegensatz zu Wirkstoffen wie Retinol, die bei empfindlicher Haut Irritationen hervorrufen können, wirkt Moos besonders reizarm und beruhigend. Es eignet sich daher auch für Menschen mit sensibler oder reifer Haut, die eine milde, aber effektive Pflege bevorzugen.
Feuchtigkeitsversorgung
Moos fördert die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit besser zu speichern, was langfristig zu einem glatteren, pralleren Hautbild führen kann. Im Vergleich zu Hyaluronsäure, die vor allem kurzfristig Wasser bindet, wirkt Moos langfristig stabilisierend auf das Feuchtigkeitsgleichgewicht.
Nachhaltigkeit
Ein weiterer Pluspunkt: Moos kann in kontrollierten, umweltfreundlichen Biotechnologie-Verfahren kultiviert werden – ganz ohne großen Flächenverbrauch oder Pestizide. Damit gilt es als besonders nachhaltiger Wirkstoff, was für viele umweltbewusste Konsumenten ein wichtiges Kriterium ist.
Kombinierbar mit anderen Wirkstoffen
Moos ist ein echter Teamplayer: Es lässt sich gut mit klassischen Wirkstoffen kombinieren und kann deren Wirkung sogar unterstützen, z. B. indem es die Hautbarriere stärkt und so die Aufnahme anderer Wirkstoffe verbessert.
Kann man den Moos-Wirkstoff selbermachen?
Moos ist nahezu überall zu finden, selbst herstellen kann man den Wirkstoff allerdings nicht. Zum einen sollte Moos der Natur nicht entnommen werden, da sie ein wichtiger, funktioneller Bestandteil des Ökosystems sind. Zum anderen wird für die biotechnologische Herstellung vom Moos-Extrakt ein Laborumfeld mit spezieller Ausstattung und entsprechendem Fachpersonal benötigt. Nur so erhält man einen kosmetisch wirksamen Stoff, der hautverträglich und qualitativ hochwertig ist.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Moos gilt in der Hautpflege als besonders sanfter und gut verträglicher Wirkstoff – und genau das macht ihn für viele Menschen mit sensibler oder reifer Haut so interessant. Die in Kosmetikprodukten verwendeten Moosextrakte stammen in der Regel aus biotechnologischer Herstellung. Das bedeutet, sie sind rein, standardisiert und frei von natürlichen Verunreinigungen, wie sie in wild wachsendem Moos vorkommen könnten. Dermatologische Tests zeigen, dass Moos in dieser Form äußerst selten zu Hautirritationen führt. Auch bekannte Allergene sind bislang nicht mit dem Wirkstoff in Verbindung gebracht worden, was ihn zu einer risikoarmen Alternative zu anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen macht.
Trotzdem gilt wie bei jedem neuen Pflegeprodukt: Die individuelle Hautreaktion kann variieren. Wer zu Unverträglichkeiten neigt, sollte ein neues Produkt vorsichtshalber zunächst an einer kleinen Stelle testen – zum Beispiel an der Innenseite des Unterarms oder hinter dem Ohr. Insgesamt sprechen die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse klar für die gute Verträglichkeit von Moos. Für Menschen, die auf der Suche nach einer natürlichen, hautschonenden Alternative im Anti-Aging-Bereich sind, bietet der Wirkstoff eine sichere und gleichzeitig wirkungsvolle Option – ohne bekannte Nebenwirkungen.
Fazit
Moos mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken – doch in der Hautpflege sorgt es für eine beeindruckende Wirkung. Dank seiner besonderen Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, die Hautbarriere zu stärken und vor Umwelteinflüssen zu schützen, gilt es als vielversprechender und natürlicher Anti-Aging-Wirkstoff. Vor allem für reife oder empfindliche Haut ist Moos eine sanfte, aber effektive Alternative zu klassischen Wirkstoffen wie Retinol oder Hyaluronsäure. Wer auf der Suche nach einer natürlichen, gut verträglichen und nachhaltigen Hautpflege ist, findet in Moos eine spannende Ergänzung für die tägliche Beautyroutine.
QUELLEN
Pogöschnik, Gregor: Das Pflanzenreich: Moose. 2011.
David Cove: The Moss Physcomitrella patens. 2005.
F. Wandrey, B. Henes, F. Zülli, R. Reski: Biotechnologically Produced Moss Active Improves Skin Resilience. 2018.
Lina Mattern
Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.
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