Chemisches Peeling: Hilft es auch gegen Falten?

Chemisches Peeling: Hilft es auch gegen Falten?

Redaktion, 24. SEPTEMBER 2025

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Chemische Peelings sind wahre Wundermittel bei verschiedenen Hautproblemen. 

Falten gehören zum Leben dazu und früher oder später entdeckt jeder die ersten feinen Linien im Gesicht. Doch kein Grund zur Panik, häufig kann man die Entstehung tiefer Falten noch etwas hinauszögern. Neben Cremes, Seren, modernen Anti-Aging-Behandlungen und minimalinvasiven Eingriffen bekommen chemische Peelings immer mehr Aufmerksamkeit. Aber können sie wirklich gegen Falten helfen? In diesem Artikel erklären wir, wie chemische Peelings wirken, welche Arten es gibt, wie sie Falten reduzieren können und worauf Sie achten sollten, damit Ihre Haut auch davon profitiert.

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FORSCHUNG

Mundfalten entfernen: Dieses Hausmittel hilft

Mundfalten sind noch lange kein Grund, sich unters Messer zu legen. Das mag zwar die schnellste Lösung bei Falten sein, doch es geht auch natürlicher. Es gibt einige Hausmittel, die sich als wahre Wundermittel bei Fältchen und Linien erwiesen haben.

Was ist ein chemisches Peeling?

Viele Menschen verbinden den Begriff „Peeling“ mit einer körnigen Paste, deren feine Partikel abgestorbene Hautzellen mechanisch entfernen. Ein chemisches Peeling verfolgt zwar das selbe Ziel – das Abtragen der obersten Hornschicht – funktioniert jedoch nach einem völlig anderen Prinzip. Bei chemischen Peelings wird eine spezielle, säurehaltige Lösung auf die Haut aufgetragen, die eine kontrollierte Reizung hervorruft. Als Reaktion darauf schält sich die Haut und erneuert sich von selbst.

Chemische Peelings gehören inzwischen zu den beliebtesten ästhetischen Behandlungen in der Dermatologie und haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Für alle, die invasive Eingriffe, Injektionen oder langwierige Lasertherapien vermeiden möchten, kann ein chemisches Peeling eine wirksame Alternative darstellen.

Unser Tipp bei Falten

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Welche Arten von chemischen Peelings gibt es?

Wer sich schon mal mit chemischen Peelings beschäftigt hat, wird sicherlich auf die Begriffe AHA und BHA gestoßen sein. Diese Säuren findet man in handelsüblichen Peelings in der Drogerie. Doch daneben gibt es noch weitere Säuren, die noch tiefer in der Haut wirken:

Oberflächliche Peelings

Diese chemischen Peelings gelten als die mildeste Form. Sie eignen sich etwa bei Akne oder leichten Pigmentveränderungen und wirken ausschließlich in der obersten Hautschicht. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Alpha-Hydroxysäuren (AHA) wie Glykolsäure und Milchsäure, seltener Beta-Hydroxysäuren (BHA) wie Salicylsäure. Diese Behandlungen dürfen Hautärzte, Kosmetiker und man selbst als Privatperson Zuhause mit Pflegeprodukten aus der Drogerie durchführen.

Mitteltiefe Peelings

Diese Säuren dringen bis in die Lederhaut (Dermis) vor. Dabei kommt in der Regel Trichloressigsäure (TCA) zum Einsatz, die eine deutlich sichtbare Schälung der Haut auslöst. Diese Methode zeigt gute Ergebnisse bei Aknenarben oder ersten Fältchen im Gesicht und Dekolleté. Da es sich um ein professionelles Verfahren handelt, sollte die Behandlung ausschließlich in einer dermatologischen Praxis erfolgen. Die Haut benötigt im Anschluss mehrere Tage zur Regeneration.

Tiefenwirksame Peelings

Diese Peelings arbeiten mit Phenolverbindungen, die bis in tiefer liegende Hautschichten vordringen. Sie können selbst ausgeprägte Falten deutlich glätten und wirken langfristig. Allerdings handelt es sich um einen schmerzhaften Eingriff, der im Dämmerschlaf durchgeführt wird. Die Heilungsphase dauert rund zwei Wochen. Aufgrund des erhöhten Risikos für Nebenwirkungen dürfen tiefenwirksame Peelings nur von sehr erfahrenen Dermatologen vorgenommen werden und sie eignen sich nicht für jeden Hauttyp.

Kann ein chemisches Peeling gegen Falten helfen?

Falten sind ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses – dennoch wünschen sich viele Menschen eine glattere, straffere Haut. Chemische Peelings können dabei helfen, feine Linien und erste Fältchen sichtbar zu reduzieren, indem sie die Hautstruktur verfeinern und die Regeneration der Haut anregen.

Chemische Peelings arbeiten mit Säuren, die die oberste Hautschicht kontrolliert abtragen. Dieser „gezielte Reiz“ löst einen natürlichen Erneuerungsprozess aus: Neue Hautzellen bilden sich, die Hautoberfläche glättet sich, Pigmentflecken werden reduziert und die Haut wirkt frischer. Gleichzeitig regt das Peeling die Kollagenproduktion an – ein Protein, das der Haut Spannkraft und Elastizität verleiht. Da die Haut mit zunehmendem Alter an Kollagen verliert, kann man so der Entstehung und Vertiefung von Falten vorbeugen. Doch welche Säuren eignen sich für welche Faltentiefe?

  • Mit milden Alpha-Hydroxysäuren (AHA) wie Glykolsäure oder Milchsäure können erste Fältchen und feine Linien gemildert werden. Sie wirken sanft, regen die Hauterneuerung an und eignen sich gut für regelmäßige Anwendungen.

  • Trichloressigsäure (TCA) dringt tiefer in die Haut ein und kann tiefere Falten sichtbar reduzieren. Die Haut schält sich nach der Behandlung deutlich.

  • Phenol-Peelings erreichen die tiefsten Hautschichten und können auch ausgeprägte Falten glätten.

Bei welchen Hautproblemen können chemische Peelings noch helfen?

Am häufigsten wird ein chemisches Peeling im Gesicht durchgeführt, gelegentlich auch an Hals, Dekolleté oder Händen. Typische Anwendungsgebiete sind:

- milde bis mittelschwere Akne
- Aknenarben und andere oberflächliche Narben
- erste Anzeichen der Hautalterung wie Fältchen oder sonnengeschädigte Haut
- Alters- und Pigmentflecken
- in bestimmten Fällen auch Hautrötungen, etwa bei Rosazea oder perioraler Dermatitis (hier ist vorher ärztlicher Rat erforderlich)

Darüber hinaus kann die Behandlung auch an anderen Körperstellen sinnvoll sein – beispielsweise bei Verhornungsstörungen wie der sogenannten Reibeisenhaut (Keratosis pilaris), die oft an Oberarmen oder Beinen auftritt.

Ein chemisches Peeling eignet sich aber auch zur Behandlung von Narben im Gesicht, zur Glättung und Straffung der Hautoberfläche sowie zur Reduzierung von Falten, Pigmentflecken und Verfärbungen. Darüber hinaus verbessert es das allgemeine Hautbild und findet gezielt Anwendung bei Akne und Pickelmalen.

Chemische Peelings bei Akne

Chemische Peelings wirken bei Akne auf mehreren Ebenen:

- Entfernung abgestorbener Hautzellen: Säuren wie Salicylsäure, Glykolsäure oder  Milchsäure lösen abgestorbene Hautzellen, die die Poren verstopfen und so Mitesser und Pickel begünstigen können.

- Reinigung der Poren: Die Säuren befreien die Haut von überschüssigem Talg und Schmutz, wodurch die Poren geklärt werden.

- Entzündungshemmung: Vor allem Salicylsäure hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann Rötungen und Schwellungen lindern.

Chemische Peelings bei Pigmentflecken und Pickelmalen

Auch bei Pigmentflecken und postinflammatorischen Hautveränderungen sind chemische Peelings wirksam:

- Förderung der Zellerneuerung: Die Haut regeneriert sich schneller, wodurch Pickelmale allmählich verblassen.

- Exfoliation: Abgestorbene Hautschüppchen werden abgetragen, die Haut erscheint gleichmäßiger und dunkle Flecken werden heller.

- Stimulation der Kollagenproduktion: Wirkstoffe wie Glykolsäure oder andere Fruchtsäuren regen die Bildung von Kollagen an, das die Haut straff und elastisch hält. So wird das Hautbild glatter und ebenmäßiger.

- Aufhellung von Pigmentierungen: Alpha- und Beta-Hydroxysäuren können die Melaninproduktion regulieren und so zur Reduzierung von Pigmentflecken beitragen.

Wann sollte man lieber die Finger von chemischen Peelings lassen?

Chemische Peelings können die Haut sichtbar verbessern, sind aber nicht für jeden geeignet. In bestimmten Situationen ist Vorsicht geboten oder die Anwendung sollte komplett vermieden werden:

Hauterkrankungen und Infektionen

Akute Hautinfektionen: Offene Wunden, bakterielle Infektionen oder aktiver Lippenherpes sind ein absolutes Ausschlusskriterium.

Schwere Hauterkrankungen: Ekzeme, Psoriasis oder stark entzündete Hautbereiche sollten vor einem Peeling behandelt und abgeheilt sein.

Empfindliche oder problematische Hauttypen

Sehr empfindliche Haut oder Couperose (erweiterte Äderchen) kann auf die Säuren mit verstärkten Rötungen oder Reizungen reagieren.

Dunklere Hauttypen tragen ein höheres Risiko für Hyperpigmentierungen, also dunkle Flecken nach der Behandlung.

Schwangerschaft und Stillzeit

Während Schwangerschaft oder Stillzeit sollten chemische Peelings generell vermieden werden, da die Wirkung auf Mutter und Kind nicht ausreichend untersucht ist.

Ungeeignete Medikamente oder Hautpflege

Bestimmte Medikamente, wie z. B. Retinoide oder starke Hautmedikamente, erhöhen die Empfindlichkeit der Haut und können das Risiko für Reizungen oder Narbenbildung erhöhen.

Eine Haut, die kurz zuvor stark gepeelt, gelasert oder anderweitig aggressiv behandelt wurde, sollte sich erst regenerieren, bevor ein weiteres Peeling durchgeführt wird.

Was sollte man bei chemischen Peelings beachten?

Nach einem chemischen Peeling reagiert die Haut besonders empfindlich und benötigt sorgfältige Pflege. In den ersten Tagen sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung meiden und konsequent einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50) verwenden.

Zur Reinigung und Pflege eignen sich milde, feuchtigkeitsspendende Produkte, die die Regeneration unterstützen. Verzichten Sie außerdem vorübergehend auf heiße Duschen, schweißtreibenden Sport, Sauna und Solarium. Wie lange diese Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind, hängt von der Intensität des Peelings ab – besprechen Sie dies am besten mit Ihrer Hautärztin, Ihrem Hautarzt oder Ihrer Kosmetikerin.

Die Heilungszeit variiert je nach Peelingtiefe:

Oberflächliche Peelings: Rötungen klingen meist innerhalb weniger Tage ab, Behandlungen können im Abstand von wenigen Wochen wiederholt werden. Besonders bei milder bis mittelschwerer Akne kommen Glykolsäure- oder Salicylsäure-Peelings zum Einsatz, die nach einer schrittweisen Eingewöhnung der Haut auch mehrmals in der Woche durchgeführt werden können.

Mitteltiefe Peelings: Hier kann die Haut einige Tage stark gerötet sein oder Krusten bilden. Daher wählen viele Patientinnen und Patienten für die Behandlung einen Termin vor dem Wochenende – daher der Name „Weekend-Peel“.

Tiefe Peelings: Die Haut benötigt bis zu zwei Wochen, um vollständig abzuheilen. Solche intensiven Behandlungen sollten maximal zweimal jährlich erfolgen.

Fazit

Chemische Peelings sind ein beliebtes Mittel, um feine Linien und Fältchen sichtbar zu glätten, die Hautstruktur zu verbessern und die Kollagenproduktion anzuregen. Während sanfte Peelings auch zuhause oder beim Kosmetiker möglich sind, sollten mitteltiefe und tiefe Behandlungen ausschließlich von erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden. Mit der richtigen Anwendung, sorgfältiger Nachsorge und einem auf den Hauttyp abgestimmten Peeling kann die Haut straffer, ebenmäßiger und frischer wirken – ganz ohne einen Eingriff.

QUELLEN

  • Wiest LG, Habig J. Chemische Peels in der Dermatologie [Chemical peel treatments in dermatology]. Hautarzt. 2015 Oct;66(10):744-7. German. doi: 10.1007/s00105-015-3672-3. PMID: 26373295.
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  • Clark E, Scerri L. Superficial and medium-depth chemical peels. Clin Dermatol. 2008 Mar-Apr;26(2):209-18. doi: 10.1016/j.clindermatol.2007.09.015. PMID: 18472062.
Lina Mattern Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.

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