Gesicht schröpfen: Das macht es so gefährlich!
Gesicht schröpfen: Darum ist es so gefährlich!
Redaktion, 21. MÄRZ 2022

Darum sollte man das Gesichtsschröpfen gegen Falten lieber Profis überlassen!
Das Schröpfen oder Cupping ist ein traditionelles Behandlungsverfahren, das schon seit Jahrtausenden bei verschiedensten Erkrankungen eingesetzt wird. Vor allem in der Alternativmedizin oder Traditionell Chinesischen Medizin ist das Schröpfen weit verbreitet. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, die faltenfreie und jugendliche Strahlkraft der Haut zu erhalten oder zurückzugewinnen, macht sich nun das Gesichtsschröpfen einen Namen. Promis wie Victoria Beckham oder Jennifer Aniston schwören auf das Face-Cupping als sanfte Anti-Aging-Methode und Alternative zum Facelifting. Wir klären in diesem Artikel, was hinter dem Trend steckt und warum das Schröpfen im Gesicht auch gefährlich sein kann!
Was ist Schröpfen?

Zu den Beschwerden, die sich durch das Schröpfen lindern lassen sollen, zählen:
- Migräne
- Rheuma
- Asthma
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Infektionen (Erkältung, Grippe)
- Unterstützung des Heilungsprozesses der Haut
- Verspannungen, verklebte Faszien
- Schmerzen
- Müdigkeit, Depressionen
Wie funktioniert Schröpfen im Gesicht?
Keine Sorge, für die Gesichtshaut wird das traditionelle, blutige Schröpfen nicht angewendet. Auch bei den Schröpfgläsern wird nicht die Variante aus Glas, sondern aus Silikon genutzt. Für gewöhnlich sind die Applikationen auch kleiner.
Durch das Schröpfen soll ein Facelifting-Effekt erzielt werden, indem die Haut mit den Cups massiert wird. Dabei wird das Silikon beim Cupping auf der Haut festgesaugt und dann mehrere Minuten lang in kreisförmigen Bewegungen über das Gesicht gezogen. Durch die Massage verbessert sich der Stoffwechsel und die Durchblutung im Bindegewebe. Dadurch soll die Produktion von Elastin und Kollagen in der Haut angeregt werden - die beiden Proteine sind wichtiger Bestandteil für feste, geschmeidige und straffe Haut. Bei richtiger Anwendung soll die Haut durch das Schröpfen entschlackt werden - Giftstoffe und überschüssiges Wasser werden abgetragen. Auch Falten und Rötungen sollen sich verringern lassen, ebenso wie Akne. Nach der Behandlung hat die Haut für gewöhnlich einen schönen Glow.
Die Schröpfgläser beim Gesichtsschröpfen haben für gewöhnlich einen Durchmesser von etwa 3 Zentimetern und sind entweder komplett aus Silikon oder mit einem Saugball ausgestattet. Vor der Anwendung wird die Haut im Gesicht gründlich gereinigt und von Schmutz und Make-Up befreit. Um die Gleitfähigkeit der Cups zu verbessern, wird bei der Schröpfkopfmassage reichlich Gesichtsöl (z.B. Jojobaöl) auf die Haut aufgetragen. Nun werden die Cups auf das Gesicht gesetzt und mithilfe von Unterdruck festgesaugt. Mit kreisenden oder streichenden Bewegungen kann man nun die Cups über die Gesichtshaut gleiten. Die Bewegungen werden wiederholt, bis die Haut gut durchblutet ist. Erkennbar ist das an einer leichten Rötungen. Im Bereich der Augen sollte man besonders vorsichtig sein, da die Haut dort sehr empfindsam und dünn ist. Beim Schröpfen sollte in der Augenpartie nur sehr geringer Druck ausgeübt werden.
Schröpfen Gesicht: Wie oft und wie lange?
Bei Anfängern reicht es schon aus, das Gesicht zwei- bis dreimal wöchentlich zu schröpfen. Die Anwendung selbst sollte dabei nicht länger als 10 Minuten dauern.
Kann man sich selbst schröpfen?
Kann Schröpfen gefährlich sein?
Beim klassischen Schröpfen sind starke Abdrücke oder Blutergüsse normal. Bei starkem Unterdruck oder einer zu langen Anwendung können auch Blasen auftreten.
Doch auch das Schröpfen zu Hause ist mit einigen Risiken verbunden, die vor allem mit der unsachgemäßen Anwendung im Gesicht zusammenhängen. Dazu zählen neben den Blasen und Blutergüssen auch Verbrennungen, Nervenschäden und geplatzte Blutgefäße.
Wann ist Schröpfen nicht geeignet?
Tatsächlich ist die Cupping-Methode nicht für jeden geeignet. Schwangere im ersten Trimester sollten auf das Schröpfen ebenso verzichten wie Menschen, die an Tuberkulose, Tumoren oder frischen Verletzungen leiden. Auch ein Sonnenbrand oder Brandwunden zählen zu den Faktoren, die gegen das Schröpfen sprechen.
Das blutige Schröpfen sollte keinesfalls bei Blutgerinnungsstörungen, Blutarmut, während der weiblichen Menstruation oder bei Herzrhythmusstörungen angewendet werden.
QUELLEN
- Abele, J. (2007). Schröpfkopfbehandlung - Theorie und Praxis (8. Auflage). Karl F. Haug Verlag.
- Lauche, R. (2011). Der Einfluss von Blutigem und Trockenem Schröpfen auf chronische Nackenschmerzen, mechanische Perzeptions- und Schmerzschwellen sowie die Körperwahrnehmung (Dissertation, Universität Duisburg-Essen). https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00029896/Diss_Lauche.pdf