Hyaluronsäure: Das passiert bei zu vielen Behandlungen!
Redaktion, 06. Dezember 2021| AKTUALISIERT AM 28. AUGUST 2024
Hyaluronsäure ist ein effektives Anti-Falten-Mittel. Doch was passiert bei zu vielen Behandlungen?
Ob Lippen auffüllen, Jawline konturieren oder die Nasenform etwas korrigieren: Filler mit Hyaluronsäure sind längst keine Seltenheit mehr und normalisieren sich mittlerweile auch in Deutschland immer mehr. Hyaluronsäure zählt zu den beliebtesten Anti-Falten-Mitteln, da die Unterspritzung sofortige Ergebnisse zeigt und man im Normalfall kurz nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig ist. Doch was passiert Jahre später, nachdem man immer wieder regelmäßig zum Schönheits-Doc gegangen ist? Was passiert bei zu vielen Behandlungen? Dies und noch viel mehr erfahren Sie in diesem Artikel!
FORSCHUNG
Mundfalten entfernen: Dieses Hausmittel hilft
Mundfalten sind noch lange kein Grund, sich unters Messer zu legen. Das mag zwar die schnellste Lösung bei Falten sein, doch es geht auch natürlicher. Es gibt einige Hausmittel, die sich als wahre Wundermittel bei Fältchen und Linien erwiesen haben.
Was ist Hyaluronsäure?
Wie wirkt Hyaluronsäure?
Mit dem körpereigenen Stoff Hyaluron lassen sich altersbedingte Verluste an Gewebe in der Haut wieder auffüllen. Daher werden diese Produkte auch als Filler bezeichnet. Sie helfen der Haut, verlorenes Volumen zurückzugewinnen, wodurch sie straffer und jugendlicher wirkt. Durch die gezielte Anwendung von Hyaluronsäure kann das Hautbild insgesamt verbessert, Falten reduziert und die feine Kontur der Lippen oder andere Gesichtsbereiche modelliert werden. Dabei wird das Hyaluron mithilfe einer feinen Spritze genau an die Stellen injiziert, an denen die Haut eingesunken ist, um die Falten von innen heraus aufzupolstern und ein frisches, ebenmäßiges Hautbild zu erzielen. Dieser Effekt wird durch die Fähigkeit von Hyaluron, Wasser zu binden, verstärkt.
Welche Einsatzgebiete hat Hyaluronsäure?
Ästhetische Behandlungen mit Hyaluronsäure
In der ästhetischen Medizin wird Hyaluronsäure vor allem zur Faltenunterspritzung und kleinen Schönheitskorrekturen verwendet. Sie wird gezielt in jene Bereiche injiziert, in denen die Haut durch den natürlichen Alterungsprozess an Feuchtigkeit und Volumen verloren hat.
- Nasolabialfalte: Die Falte, die oft einen mürrischen Gesichtsausdruck hinterlässt, kann durch Hyaluronsäure deutlich gemildert werden, indem sie aufgefüllt und so weniger sichtbar gemacht wird. Auch bekannt als „Merkelfalte“, lässt sich das Absinken der Mundpartie durch Hyaluronsäure-Injektionen korrigieren, wodurch das Gesicht freundlicher und jugendlicher wirkt.
- Wangen und Wangenknochen: Mit Hyaluronsäure können nicht nur die Wangenknochen aufbauen, sondern auch eingefallene Wangenpartien aufgepolstert werden, um das Gesicht voller und straffer erscheinen zu lassen. So kann man dem Gesicht mehr Kontur verleihen.
- Dekolleté: Hyaluronsäure-Injektionen können auch das Hautbild im Dekolleté verbessern, indem sie dort für mehr Glätte und ein faltenfreies Aussehen sorgen.
- Handrücken: Altersbedingter Volumenverlust an den Handrücken lässt sich durch Hyaluronsäure ausgleichen. Hände sind oft übermäßiger Sonnenstrahlung ausgesetzt, weshalb die Faltenbildung dort meist sehr früh beginnt.
- Lippen: Das Volumen im Bereich der Lippen kann durch das Aufspritzen mit Hyaluronsäure entweder aufgebaut oder wiederhergestellt werden, wobei auch die Lippenform definiert werden kann. Mit der richtigen Injektionstechnik lassen sich zudem asymmetrische Lippenformen ausgleichen, schiefe Lippen sanft begradigen und eine verschwommene oder unklare Lippenkontur wiederherstellen oder verfeinern. Ein angenehmer Nebeneffekt der Lippenunterspritzung kann zudem die Reduzierung von feinen Falten an der Oberlippe sein.
- Jawline: Die Jawline, also die Kinnlinie, umfasst die Kieferpartie zwischen Kinn und Ohr. Sie verleiht dem Gesicht Struktur und Kontur und gilt als besonders attraktiv, wenn sie klar definiert ist. Allerdings ist nicht jeder genetisch mit einer markanten Kinnlinie ausgestattet, und mit zunehmendem Alter kann ein sogenannter „Sacking-Effekt“ auftreten. Dabei sinkt das Gewebe im Gesicht leicht ab, was zu „Hängebäckchen“ führen kann. Nach der Hyaluronbehandlung wirken die Kieferkonturen schärfer und definierter.
Hyaluronsäure in der allgemeinen Medizin
In der allgemeinen Medizin spielt Hyaluronsäure ebenfalls eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Behandlung von Gelenkverschleiß (Arthrose). Hier wird der Wirkstoff im Rahmen der sogenannten Viskosupplementation direkt in die Gelenke injiziert, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Da Hyaluronsäure ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit ist, unterstützt sie die Gelenkschmiere und trägt zur Erhaltung der Gelenkfunktion bei. Die Anzahl der erforderlichen Injektionen variiert je nach Präparat.
Neben der Arthrose-Behandlung wird Hyaluronsäure auch in Nasensprays und Augentropfen verwendet. In Nasensprays hilft sie, die Nasenschleimhaut feucht zu halten und vor Austrocknung zu schützen. Bei trockenen Augen bildet Hyaluronsäure-Augentropfen einen schützenden, wasserbindenden Film, der das Auge länger feucht hält und so Beschwerden lindert.
Welche Risiken und Folgen hat Hyaluronsäure?
Grundsätzlich heißt es, dass eine Unterspritzung mit Hyaluronsäuregeringe Risiken mit sich bringt, da die Substanz auch im menschlichen Körper vorkommt. Allerdings kann es passieren, dass man Hyaluronsäure nicht verträgt oder es zu einer Infektion kommt. Deshalb sollte man sich vorher unbedingt genau über den behandelnden Arzt informieren, denn in Deutschland sind auch Heilpraktiker dazu berechtigt Hyaluronsäure zu spritzen, wovon jedoch sehr stark abgeraten wird, da die medizinische Expertise und das Fachwissen in Notfallsituationen fehlt.
Denn wird die Behandlung mit Hyaluronsäure von einer unqualifizierten Person durchgeführt, kann die an sich risikoarme Prozedur schnell zu einem Eingriff mit schwerwiegenden Folgen werden. Unsachgemäßer Einsatz von Hyaluronsäure erhöht nicht nur das Risiko eines nicht zufriedenstellenden Ergebnisses, sondern kann auch zu Gewebeverhärtungen, schmerzhaften Entzündungen, starken Schwellungen, Ödemen, Narbenbildung und Infektionen führen. Im schlimmsten Fall kann eine Hyaluronsäurebehandlung im Gesicht, besonders in der Nähe der Augen, zu Funktionseinschränkungen und sogar zu Erblindung führen.
Wandert Hyaluronsäure im Gesicht?
Fazit: Was passiert bei zu vielen Behandlungen mit Hyaluronsäure?
QUELLEN
- Pereira H, Sousa DA, Cunha A, Andrade R, Espregueira-Mendes J, Oliveira JM, Reis RL. Hyaluronic Acid. Adv Exp Med Biol. 2018;1059:137-153. doi: 10.1007/978-3-319-76735-2_6. PMID: 29736572.
- Kim JE, Sykes JM. Hyaluronic acid fillers: history and overview. Facial Plast Surg. 2011 Dec;27(6):523-8. doi: 10.1055/s-0031-1298785. Epub 2011 Dec 28. PMID: 22205525.
Lina Mattern